Holzschutz ist ein Thema, das bei Hausbesitzern häufig in den Hintergrund gerät. Dabei können regelmäßige Überprüfungen und vorbeugende Maßnahmen meist größere Schäden verhindern. Diplom-Holzwirtin Gabriele Langeloh ist seit 30 Jahren im Holzschutz tätig und erklärt im Interview, warum der Schutz des Dachholzes so elementar ist und was Sie tun können.
Wie wichtig ist Holzschutz für Hausbesitzer?
Die Zinssätze sind niedrig und die Nachfrage am Immobilienmarkt explodiert im Moment. Viele Menschen möchten Eigentum erwerben. Außerdem geht die Generation der Babyboomer in Rente und überlegt, verkaufe ich mein Haus, vererbe oder renoviere ich es oder will ich es noch weiter ausbauen. Voraussetzung für alle diese Überlegungen muss eine Untersuchung mindestens der tragenden Hölzer im Bauwerk sein. Leider findet dies eher selten statt, was mich immer wieder verwundert, wenn man bedenkt, dass wir alle regelmäßig mit unserem Auto zum TÜV fahren und unsere jährlichen, medizinischen Vorsorgeuntersuchungen einhalten. Nur das Dach über unserem Kopf, das uns vor Hagel, Sturm und Schneelast schützen soll, wird nicht regelmäßig auf seinen Zustand hin geprüft. Und wenn das Dach dann neu gedeckt wird oder ausgebaut werden soll und dabei Ausfluglöcher, Bohrmehl oder morsches Holz entdeckt werden, muss es meist sehr schnell gehen, da die anderen Gewerke ihre Arbeiten ohne Verzögerungen durchführen wollen. Bei Hauskäufen hingegen folgt auf die Freude über das neue Eigentum manchmal schnelle Ernüchterung, wenn im Holz beispielsweise schädliche Insekten oder Pilze entdeckt werden.
Wie muss Holz geschützt werden?
Alle tragenden Hölzer im Bauwerk müssen wegen der immer bestehenden Gefahr durch Holz zerstörende Insekten und Pilze vorbeugend geschützt werden. Je nachdem, wie das Holz verwendet wird, wird es in sogenannte Gebrauchsklassen (GK) eingeteilt und bei der Erbauung durch dafür zugelassene Holzschutzmittel geschützt. Beim klassischen Dachstuhl haben wir die GK 1, bei der trockenes Holz (ab 9 % HF) durch Insekten befallen werden kann und die GK 2, bei der durch eine Erhöhung der Holzfeuchtigkeit ab 20 % umherfliegende Pilzsporen auskeimen können.
Gibt es auch eine Möglichkeit, auf Holzschutzmittel zu verzichten?
Das kommt auf die Hölzer an und wie diese verbaut wurden. In den Jahren nach dem letzten Weltkrieg wurden für den Hausbau häufig alte Bauhölzer wiederverwendet. Dann kamen die Jahre, in denen die Chemie die Wunderwaffe gegen alles war. In den letzten drei Jahrzehnten haben sich die Erkenntnisse und die Einstellung zu chemischen Schutzmitteln aber stark geändert und sind einer großen Furcht gewichen. Um Ihre Frage zu beantworten: Ja, in GK 0 kann man auf einen vorbeugenden Holzschutz verzichten, wenn bei der Erbauung beispielsweise beachtet wurde, gehobeltes, technisch getrocknetes Holz zu verwenden. Außerdem sollte eine allseitig insektenundurchlässige Abdeckung des zu schützenden Holzes, bzw. offene Anordnung des Holzes vorliegen, so dass es kontrollierbar ist, in Verbindung mit einem an sichtbar bleibender Stelle dauerhaften Hinweis auf die Notwendigkeit einer regelmäßigen Kontrolle. Wichtig ist auch die Verwendung von Holzarten mit erhöhter Dauerhaftigkeit sowie Konstruktionsprinzipien als vorbeugenden Schutz zu verwenden. Diese Anforderungen nachträglich umzusetzen, ist nahezu unmöglich.
Wozu raten Sie?
Am Ende entscheidet der Eigentümer, welches Risiko er tragen will und welche Maßnahmen er veranlasst. Wichtig ist, dass in einem bestehenden Bauwerk nur bei akutem Befall Holzschutzmaßnahmen zwingend notwendig sind. Wenn das der Fall ist, sollten Sie nicht warten, da Insekten sowie Pilze lange im Holz unbemerkt bleiben und der Schaden durchaus schon sehr weit fortgeschritten sein kann, so dass dies im schlimmsten Fall zum Einsturz führt. Um Klarheit über die Befallsart und den Schadensumfang zu erlangen, sollten Sie – auch vorsorglich – eine Holzschutz-Fachfirma mit der Inspektion beauftragen.
Wie wird befallenes Holz behandelt?
Dachstühle und Holzhäuser wie zum Beispiel Blockhütten lassen sich ideal im Heißluftverfahren behandeln, bei dem das Holz auf 55 °C erhitzt wird und dadurch selbst im Kern der Holzbalken alle tierischen Schädlinge zuverlässig abgetötet werden. Dafür wird mit einem Hochleistungslufterhitzer 80° bis 120°C heiße Luft in den Behandlungsbereich eingeblasen. Dies dauert je nach Außentemperatur und Raumgröße nur ein bis wenige Tage.
Haben Sie einen Befall nur in kleineren, eingebauten Konstruktionsteilen, wie einer Treppe, ist das Mikrowellenverfahren eine gute Wahl. Hierbei wird das Wasser im Holz und in den Insekten lokal so stark erhitzt, dass sie innerhalb von Minuten sterben.
Wird ein vorbeugender Schutz gegen Wiederbefall gewünscht, werden speziell für den Anwendungsbereich zugelassene Holzschutzmittel im Sprüh- oder Bohrlochtränkverfahren eingebracht.
Worauf sollte bei der Auftragsvergabe geachtet werden?
Wählen Sie eine Firma, die über Erfahrung und sachkundige Handwerker verfügt. Investieren Sie in eine Bestandsanalyse und lassen Sie sich ein Behandlungskonzept erarbeiten. Wird ein Befall festgestellt, lassen Sie sich nicht zu Teilbehandlungen hinreißen, sondern öffnen sie Abseiten und die Zwischendecke zum unteren Geschoß. Beziehen Sie die Dachüberstände ebenso mit ein. So müssen Sie später ggf. nicht noch mal an schwer zugängliche Bereiche heran, die bereits wieder sorgfältig renoviert wurden.
Im norddeutschen Raum ist die S&A Service und Anwendungstechnik ein sehr erfahrener und zuverlässiger Spezialist, wenn es um den präventiven und bekämpfenden Holzschutz geht. Das Unternehmen ist seit fast 30 Jahren tätig und besitzt eine große Bandbreite an Lösungssystemen, besonders bei fachübergreifenden Maßnahmen. S&A bietet sowohl Gutachten und Befallsanalysen als auch vorbeugende und bekämpfende Maßnahmen und Pilzuntersuchungen an.
Über S&A:
Seit über 25 Jahren betreut die S&A Service und Anwendungstechnik GmbH aus Westerholz Kunden in der Schädlingsbekämpfung. Vor allem in der Begasung von Gebäuden, Vorratsgütern und Containern hat sich das Unternehmen einen guten Namen gemacht. Als Spezialist für Begasungen, Heißluftanwendungen und Druckentwesungen setzt S&A eine große Bandbreite an Verfahren ein, um Schädlinge und Lästlinge nachhaltig und zuverlässig zu beseitigen. S&A Service und Anwendungstechnik ist ein Unternehmen der Rentokil Initial Gruppe, einem der größten Service-Konzerne weltweit, die als Innovationsmarktführer seit mehr als 100 Jahren weltweit Maßstäbe im Bereich der Schädlingsbekämpfung, professionellen Hygienedienstleistung, Vorratsschutz und Innenraumbegrünung setzt. Die Rentokil Initial Gruppe ist in über 85 Ländern aktiv und beschäftigt mehr als 44.000 Menschen unterschiedlichster Kulturen im Dienste einer gemeinsamen Mission: „Menschen schützen, Leben verbessern". Mit Expertise und Leidenschaft.